„Die Machbarkeitsstudie fördert die Entwicklung von Ideen, die einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Wir möchten den Standort Fessenheim sowie die umliegende Oberrheinregion zu einer CO2-neutralen Wirtschaftsregion entwickeln“, sagt Prof. Dr. Barbara Koch, Leiterin des Upper Rhine Cluster for Sustainability Research (URCforSR) und Professorin für Fernerkundung und Landschaftsinformationssysteme an der Universität Freiburg.
„Die Zukunft des Raums Fessenheim liegt in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit“, betont Prof. Dr. Alain Dieterlen, Vizepräsident Valorisierung an der Université de Haute-Alsace und Vizepräsident von Eucor – The European Campus. „Ich freue mich, dass wir für unsere Studie gleichwertige finanzielle Unterstützung aus Frankreich und Deutschland erhalten. Unser gemeinsames Ziel ist es, das Gebiet am Oberrhein mit einer nachhaltigen Perspektive für Innovation und Beschäftigung attraktiv für Firmen zu machen.“
Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Universitäten Freiburg, Haute-Alsace und Strasbourg sowie dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem Fraunhofer- Institut für Solare Energiesysteme ISE arbeiten für die Studie eng mit deutschen und französischen Industriepartnern zusammen. „Genau das ist ein großer Vorteil der Studie. Die intensive Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft steigert die Chancen, konkrete Investitionsmöglichkeiten für den Raum Fessenheim zu entwickeln und die Wettbewerbsfähigkeit der Region insgesamt zu erhöhen“, so Prof. Dr. Thomas Hirth, Vizepräsident für Innovation und Internationales des KIT und Vizepräsident von Eucor – The European Campus.
Für die Machbarkeitsstudie arbeiten vier deutsch-französische Kompetenzgruppen zusammen. Die drei Kompetenzgruppen zu den Bereichen Grüne Batterien und Batterierecycling (Kreislaufwirtschaft), intelligente Stromnetze (sogenannte Smart Grids) und Wasserstoff erarbeiten konkrete Pilotprojekte, die zukünftig im Raum Fessenheim angesiedelt werden können. Eine vierte Gruppe befasst sich mit den gesellschaftlichen, rechtlichen und ökologischen Herausforderungen, die mit diesen Pilotprojekten verbunden sind. Darauf aufbauend erarbeiten Eucor – The European Campus und URCforSR eine Roadmap für die Umsetzung und Finanzierung der Pilotprojekte.
Im Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit und Integration, dem sogenannten Aachener Vertrag, haben sich Deutschland und Frankreich auf die gemeinsame Weiterentwicklung des Gebiets rund um das Atomkraftwerk Fessenheim an der deutsch-französischen Grenze nach dessen Stilllegung im Juni 2020 verständigt. Sie streben an, im Rahmen eines deutsch-französischen Wirtschafts- und Innovationsparks gemeinsam Projekte im Bereich der grenzüberschreitenden Mobilität, Energiewende sowie Innovation zu entwickeln.